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Das Rosenkreuz

14. August 2007 von Ladynightvamp
Ein Tag wie jeder andere. So erwachte ich aus meinem unruhigen Schlaf in einem kleinen Hotel. Die Zimmer waren klein und schäbig. Es war eines der wenigen Male, in denen ich in einem Hotel schlief. Schon seit längerem wanderte ich schon durch Dörfer und Städte. Ein Gefühl zurzeit hatte ich schon verloren.
Müde streckte ich mich. Es war noch sehr früh am Morgen. Die Sonne zeigte sich nur leicht über einen der hohen Berge. Andere würden noch schlafen. Doch für mich war es Zeit weiterzureisen. Ich hatte ein Ziel. Eine kleine, unbekannte Stadt. Kaum einer kannte sie. Und ich hatte den Namen auch nur durch Zufall erfahren. Ich schnappte einige Worte aus einem Gespräch auf. Und dabei fiel dieser Name Chantra.
Noch nie in meinem gesamten Leben hatte ich davon gehört. Auf meinem bisherigen Weg fragte ich viele Leute, doch jeder gab mir die gleiche Antwort „Cha... Chantra? Ich kenne diese Stadt nicht, nein. Tut mir leid.“. Ich war es leid, doch ich konnte meine Suche nicht beenden. Etwas in mir wollte sie fortsetzen. Und so tat ich es. Bis heute.
Ich fuhr mir durch meine kurzen, schwarzen Haare, als ich die Treppe runter ging. Sie führte mich wieder in das Erdgeschoss. Dort war der Ausgang. „Guten Morgen.“, sagte der schwarzhaarige Mann hinter der Rezeption. Doch ich blieb stumm und verließ das Hotel. Meine Reise ging weiter.
Unter meinem Brustkorb, nahe meinem Bauchnabel baumelte eine lange Kette. Und an dieser befand sich ein großes, weißes Kreuz. Auf sich trug es viele Zeichen. Ob es eine andere Sprache war oder einfache Striche, war mir nicht bekannt. Ich erhielt das Kreuz von meinen Eltern. Beide wurden umgebracht. Und es schien, als wüsste ich als einzige das es sich um unnatürliche Kräfte handeln musste.
Ich verließ die kleine Stadt in der ich kurz Rast gemacht hatte. Ich kannte ihren Namen nicht. Er war ohnehin unwichtig. Diese Stadt würde ich sowieso niemals wieder sehen. Die Sonne schien unwahrscheinlich hell. Dies schon seit ganzen drei Tagen. Ob sich wohl etwas anbahnte? Etwas, was mich, mein Umfeld oder gar die Welt verändern würde? Vielleicht war es ein Zeichen. Vielleicht aber auch einfach nur ein Zufall. Ich sorgte mich nicht weiter darum, so wie ich es schon seit den letzten drei Tagen tat. Ich ignorierte es. So wie vieles.
In meinen Gedanken versunken, aber trotzdem noch auf den Weg achtend, lief ich weiter. Ich wusste nicht direkt wohin mich es dieses Mal verschlagen sollte, doch irgendwohin ganz sicher. Mutter... sagte ich in meinen Gedanken Vater... wenn ihr doch nur hier sein könntet...
Zwar sah man es mir nie an, doch ich vermisste meine Eltern unheimlich. Nichts könnte den Verlust dieser mindern. Nichts in dieser Welt- außer Rache! Ja, Rache war mein Antrieb. Und als ich mich dieses wieder bewusst wurde, war ich wieder auf meinen Weg voll und ganz konzentriert. Nichts könnte mich von meiner Rache abbringen... sie versuchten unsere Familie auszulöschen. Doch es misslang ihnen mit meinem Verschwinden. Und nun werde ich ihnen lehren, wie es ist, qualvoll sterben zu müssen!
Der Wald, den ich gerade auf einem langen Pfad durchquerte war wunderschön. Einer der schönsten die ich passierte. Blumen in prächtigen Farben und Arten. Die Blätter der Bäume waren saftiggrün. Alles blühte hier so schön. Und alles hier war so still. Einzig und allein das leise Gezwitscher der ganzen Vögel hier war zu hören.
Alles war still und friedlich, bis ich dann etwas anderes hörte. Ein Hauch von Wind, der eine Stimme mit sich trug. Erlösung... schenke mir Erlösung...hörte ich. Ich blieb plötzlich stehen und schaute mich um. „Wer spricht da?“, fragte ich. Meine Stimme war ernst und gleichgültig. Ich hatte es eilig und somit auch keine Zeit mich von irgendjemand aufhalten zu lassen. Doch als ich die gleichen Worte noch einmal hörte, die so leicht in der Luft schwebten wie der Wind selbst, wusste ich wer oder was zu mir sprach.
Leichte Worte. Die Rufe nach Erlösung. Flehende Stimme. „Eine Seele? Hier in diesem Wald?“, fragte ich mich selbst. Es wunderte mich. Und ich fragte mich, wie eine Seele hier sein konnte. Wurde hier etwa jemand umgebracht? Oder wurde eine Seele hier etwa gebannt? Ich folgte dem Ruf der Seele. Wie auch immer sie hier her kam: meine Aufgabe war unvermeintlich und würde mich wohl bis in alle Ewigkeit verfolgen. Nur ein paar Schritte und dann stand ich vor ihr. Ich schaute sie gleichgültig an und fragte „Riefst du mich?“.
Die Seele nickte. Sie stand mit dem Rücken zu mir und so konnte ich nicht das ganze Aussehen von ihr ausmachen. Doch es war mir auch egal. „Dann werde ich dir das schenken, wonach du wünscht...“, sprach ich etwas leiser mit geschlossenen Augen. Langsam ließ ich meine Hand zu meiner linken Seite geleiten. Dort befand sich in einem langen Halfter ein ebenso langes Schwert, welche sich fest am Griff packte und in gleicher Geschwindigkeit herauszog. Es zeigend hielt ich es vor meinem Gesicht. Die Sonne schien an der glatt und fein geschliffenen Klinge herab. Und der Griff war rot mit kleinen, goldenen Mustern. Und am Ende des Griffes befand sich an einem dünnen Band ein Ying und Yang Zeichen, sowie eine rote Feder. Sie hatte Ähnlichkeit mit meinem rechten Ohrring. Denn da trug ich eine größere, ebenso rote Feder. Das Schwert war ein älteres Samuraischwert. Ein Familienbesitz.
„Bei der Macht die mir zuteil wurde, werde ich dir Erlösung schenken...“, sagte ich leise. Etwas Wind stieg unter mir empor. Meine seltene, womöglich einzige Macht wurde nun freigesetzt. Die ganzen Bandagen, die sich locker an meinen beiden Armen, meiner Hüfte und meinem rechten Bein befanden wehten umher. Doch sie fielen nicht von mir. Und dann schlug ich zu. Ich schnitt quer durch die Seele, so dass sie gleich danach verschwand.
Meine Aufgabe war erledigt. Zumindest ein Teil von ihr. Ich seufzte. Mit meiner linken Hand hielt ich den Halfter fest, mit der anderen steckte ich das Samuraischwert in diesen. Schon seit langem riefen mich Seelen um sie zu erlösen. Ich war in eine Familie hineingeboren, die Seelenjäger waren. Mein Vater, sein Vater und so weiter.
Ich setzte meinen Weg fort. Doch dies nicht lange, denn plötzlich hörte ich etwas Leises. Etwas leiseres, als die Seelen die mich riefen. So, als würde etwas umher summen. Doch dann wieder nicht. Es war viel leiser und freundlicher. Ich ließ mir nichts anmerken und lief weiter. Und wenn ich so recht überlege, war es mir egal. Ich war eine Seelenjägerin, was sollte mich da noch erschüttern? Ich kann mit toten reden, mit ihren Seelen. Mit diesem Wissen kann mich einfach nichts mehr erschüttern. So dachte ich. Doch ich musste sehen, dass ich mich getäuscht hatte.
Denn plötzlich sah ich etwas Glitzerndes auf mich zu fliegen. Etwas kleines, wirklich Winziges. Ich blieb fragend stehen. Und das Vieh tat es mir, ein paar Zentimeter vor mir gleich. Es war wirklich winzig. Ich sah es gleichgültig an. „Verzeih mir. Ich sah wie du die Seele vernichtest…“, sprach dieses Etwas. Ich verschränkte meine Arme und unterbrach es „Ich habe sie weder vernichtet, noch ihr Schaden zugefügt. Ich habe sie… warte mal! Du hast sie gesehen?!“.
Es war recht verwunderlich. Denn sonst konnte niemand die Seelen hören oder sehen. Und nun das. Obwohl... dieses kleine Ding war ohnehin merkwürdig. Es war vielleicht doppelt so groß wie mein Zeigefinger und hatte zwei, fast durchsichtige Flügel. „Natürlich konnte ich sie sehen!“, antwortete sie mir freudig. Sie war viel zu fröhlich für ihre kleine Größe. „Wer bist du das du das kannst?“, fragte ich sie dann misstrauisch.
Fröhlich flatterte das kleine Tierchen um mich herum und sagte dann „Mein Name tut nichts zur Sache. Doch du und deine Aufgabe können von Bedeutung sein.“ „Jaja. Natürlich.“, sagte ich kühl und desinteressiert, als ich wieder einige Schritte setzte und das kleine Tierchen alleine ließ. „Hey!“, rief es mir nach „Warte! Du kannst nicht so einfach gehen!“. Mit diesen Worten flog sie mir in einem hohen Tempo nach. Doch sie rechnete nicht damit, dass ich plötzlich stehen blieb und mich umdrehte. Und so knallte sie mit dieser hohen Geschwindigkeit an meinem Brustbein. Als ich dies bemerkte, öffnete ich meine Hand und fing sie darin auf. „Warum sollte ich das nicht können?“, fragte ich sie kühl.
Wehklagend kratzte es sich an seinen Kopf und sprach „Du bist von großer Bedeutung. Weißt du das denn nicht?“. „Entweder sprichst du Klartext oder du lässt mich in Ruhe.“. Es zögerte erst, doch dann fragte es mich „Erinnerst du dich noch an deine Familie? An deine Eltern?“. Ich schrak auf. Schnell zuckte ich meine Hand unter ihr zurück, so dass sie auf den Boden fiel.
Dem Thema ausweichend drehte ich mich wieder um und ging. Und wieder kam es wieder auf mich zu geflogen. „Du erinnerst dich, nicht wahr? Du kannst es nicht vergessen.“ „Ich weiß nicht wovon du redest.“, sagte ich so kalt wie ich es immer pflegte. Das kleine beflügelte Wesen umflog schnell meinen Kopf und flog dann rückwärts, vor meinem Gesicht. „Deine Familie ist nicht auf natürliche Weise gestorben! Sie sind...“, sagte es mir laut, wobei es mit den Händen rumwedelte.
Wieder schrak ich auf. Und das bemerkte auch dieses Ding „Sie wurden mit Magie umgebracht. Und eigentlich solltest auch du unter dieser sterben, doch du konntest noch rechtzeitig entkommen! Hab ich Recht? Ist es so?“. Ich grinste, schloss meine Augen, lief aber weiter „Ja, du hast recht. Sie sind gestorben und ich lebe noch. Und?“.
Ich lief weiter. Und dieses kleine Etwas antwortete mir dann zögerlich „Eine finstere Macht hatte versucht deine Familie auszulöschen. Doch nicht nur deine Familie. Sondern alle Familien der Seelenjäger! Denn die Seelen die dich um Hilfe und Erlösung bitten, sind der Grund der Kraft der finsteren Macht. Also die Quelle. Und ohne sie, geht sie unter!“ „Was? Es gibt noch mehr? Ich bin nicht die einzige Seelenjägerin?“, fragte ich, als ich plötzlich stehen blieb. Dieses Ding flog noch etwas weiter nach hinten, bis es auch in der Luft schwebend stehen blieb. „Natürlich bist du nicht die einzige! Es gibt noch mehr Seelenjäger. Doch sie werden immer weniger, da sie alle umgebracht werden.“.
Zuerst glaubte ich ihr alles. Alles was sie mir erzählte. Und sie hatte noch viel mehr erzählt. Doch noch immer blieben viele Fragen für mich offen. Wer hatte meine Eltern und andere Seelenjäger umgebracht? Wie viele Seelenjäger existieren noch? Als ich ihr die Fragen stellte, wollte sie mir nicht antworten. Und dann sah ich wieder klar. Meine Miene wurde zu einem ernsten Strich meiner Lippen. „Guter Versuch, kleines Ding. Ich hätte dir fast geglaubt.“, sagte ich. Ich ließ meine Arme wieder an mir herunter hängen. Dieses leine Ding schaute mich fragend an „Was? Wovon redest du?“ „Mich in Lügen hüllen, um mich von sämtlichen Aufgaben abzubringen, was? Das klappt nicht, Kleine!“. Mit diesen Worten hob ich meine rechte Hand und schnipste das beflügelte Wesen weg. Gleichgültig ging ich an ihr vorbei.
Von wegen finsterer Macht dachte ich mir So ein Quatsch. Wenn es so etwas geben würde, dann hätten sie mich schon lange aufgespürt und vernichtet.
Ich durchquerte weiter diesen Wald. Und seine Farbpracht veränderte sich keine Sekunde lang. Alles war so schön friedlich. Alles sah danach aus. Und schnell vergaß ich die Worte dieses kleinen Geschöpfes. Sie waren nichts mehr für mich.
Eher ziellos striff ich weiter durch den Wald. Ich hatte nur ein Ziel, doch bei diesem wusste ich nicht, wann ich es erreichen würde. Und ob ich es überhaupt erreichen würde. Niemand kannte diese Stadt. Und ich war schon lange unterwegs. Langsam hielt ich es für ein Mythos oder derartiges.
Doch plötzlich wurde ich aus meinen Überlegungen und Gedanken gerissen. Denn ich lief gegen etwas. Aber nicht gegen einen Baum. Dazu war dieses Etwas zu weich. Doch es stand auch fest vor mir. Ich machte ein paar Schritte zurück und schaute zu der Person hoch. Ich musste hoch schauen. Auch wenn ich nicht gerade klein gewesen war mit meiner Körpergröße von 1.79 Meter, musste ich hochschauen. Er war vielleicht noch 10 Zentimeter größer als ich.
Seine Miene war und blieb ernst. Mit einem finsteren, kalten Blick seiner dunkelblauen Augen schaute er auf mich herab. Seine Haare gingen Spitz zu allen Seiten über. Sie waren auch dunkelblau. Auch ich sah ihn an. Mein Blick war ernst, wie meine Miene. Meine Arme verschränkt. Und es war still zwischen uns beide. Nichts und niemand sagte etwas. Bis zu diesem einen Augenblick, in dem ich zum ersten Mal seine Stimme hörte.
„Verzeih mir. Ich wollte dir nicht im Wege stehen.“, sagte er, als er sich entschuldigend verbeugte. Zwar war seine gesamte Präsenz so kalt, doch seine Stimme merkwürdig warm. Kurz zuckte ich vor leichtem Schreck zusammen, sagte dann „Es... es tut mir leid. Ich hätte aufpassen sollen wo ich hinrenn... ich war in Gedanken versunken.“.
Laut lachte dieser mysteriöse Kerl auf. Dabei stemmte er seine Hände in die Taille. Ich schaute ihn, bis er endlich wieder etwas sagte fragend an „In Gedanken. Ja, dass sieht einem kleinen Kerlchen wie dir ähnlich.“. Mein Blick wurde kurz noch etwas fragender
Ihm fiel dies auf. Doch bevor er etwas sagen konnte, sagte ich leise „Ich bin kein Kerlchen. Ich bin wenn schon die weibliche Form eines Kerlchens. Mein Name ist Lei. Hört sich das nach einem männlichen Namen an?“. Überrascht macht er einen Schritt nach hinten. „Dein Name ist Lei?“. Stumm nickte ich.
Von einem Augenblick zum anderen veränderte sich sein Blick schlagartig. Er wurde wieder ernst. „Hm...“, machte er nachdenklich. Und dann steckte er beide Hände in die Tasche seiner blauen Jeans. „... ich hätte wirklich nicht erwartet dich zu treffen... zumindest jetzt noch nicht... Lei. Und außerdem dachte ich, du wärst ein Mann und keine Frau.“. Ich wusste ganz und gar nicht wovon er da redete. Ich kannte ihn gerade mal wenige Minuten, in denen er auch nicht viel von sich erzählte. „Das macht die gesamte Sache noch schwieriger...“, murmelte er vor sich hin. Doch ich verstand jedes einzelne Wort. „Was wird schwieriger?“. Er antwortete nicht.
Anstatt zu antworten ging er an mir vorbei. „Hey! Was...“ „Pass auf wem du wie viel vertraust... Vertrauen kann missbraucht werden.”, unterbrach er mich „Mein Name ist Mudou. Behalte ihn in Erinnerungen. Wir werden uns sicher noch einmal wieder sehen.“.
Ich drehte mich schnell um. Dabei wehten meine längeren Haare vor meinen Ohren, ebenfalls schwarz, leicht zur Seite. Und auch diese Bandagenähnlichen Bänder an mehreren Körperteilen wehten. Doch sie wehten nicht von meinem Körper. Sie waren wie ein Teil von mir. Mein dunkelroter, langer Schal wehte ebenfalls weit zur Seite.
Ich sah ihm nach. Etwas in mir hatte sich wundersamer Weise gerührt. Etwas, was ich so noch nie gespürt hatte. Eine leichte Wärme, tief in mir drinnen. Aber es war kein unangenehmes Gefühl, sondern ein schönes. Auch wenn ich wie so oft schöne und fröhliche Gefühle missachtete und verabscheute, konnte ich es bei diesem gar nicht.
Kurz schloss ich nickend meine verschieden farbigen Augen. Und als ich sie öffnete, war Mudou plötzlich verschwunden. Schnell, erschrocken darüber, rannte ich in seine Richtung. Und dort wo ich ihn zum letzten Mal sah, blieb ich stehen. Es waren vielleicht ein paar Meter, 10 vielleicht. Nicht mehr. Ich schaute mich von dort aus um, doch es war kein Mudou zu sehen. Keine Menschenseele war zu sehen.
Zufällig wanderte mein Blick kurz nach oben. Eine längliche, schwarze Feder segelte von dort herab. Ich breitete meine rechte Hand aus und fing sie sachte auf. „Eine... schwarze Feder?“, fragte ich mich leise selbst. Ich umschloss diese mit der Hand und schloss auch meine Augen, senkte meinen Kopf. Ich hoffe, dir ist nichts passiert... Mudou...
Ich wusste, es würde keiner mehr hier auftauchen. Weder dieser Mudou, noch eine Seele, noch dieses kleine glitzernde Etwas. Was wohl aus dem geworden ist? Ich drehte mich wieder um und lief weiter. Auch wenn ich es zu diesem Zeitpunkt nicht zugegeben hätte, schweren Herzens.
Den Wald ließ ich hinter mir. Die Sonne begann unter zu gehen. Ich lief an einem langen See entlang. Hier roch es förmlich nach Tod. Der See war herrlich blau. Doch auf ihm war nichts. Kein Tier. Keine Blume. Ich blieb stehen und schaute ihn an. Und dabei erinnerte ich mich an eine lange Legende eines sogenannten Jungbrunnens. Meine Augen hatte ich geschlossen, meine rechte Hand wanderte zu meinem Brustbein, auf welches ich sanft fasste.
Meine Augen schlugen dann plötzlich wieder auf. Ich hatte eine Theorie zu diesem See. Was ist, wenn es das Gegenteil eines Jungbrunnens war? Einer, der den Tod hervorrief? Ich machte einen Schritt auf den See zu und stand somit am Rande des Ufers. Und als ich an dem See stand, glühte etwas auf meinen Bandagen. Eine Art Inschrift brannte auf ihnen. Doch ich missachtete sie eher und beobachte weiter das Geschehen auf dem See. Denn auch er schien sich zu verändern. Er glitzerte und funkelte richtig. In vielen verschiedenen Farben des Regenbogens. Wunderschön. Die Schönheit aber verflog recht schnell. Das Glitzern wurde zu einem anderen. Der See schien zu brennen. Doch dies war praktisch unmöglich. Kleine Flammen tanzten auf den so herrlichen See.


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