Eigentlich ist es so
Als du umblätterst rutscht dir ein loses Stück Papier entgegen. Es ist sorgsam gefaltet und stellt sich als sauber geschriebener Brief von Vanessa an Dan heraus. Es gibt weder Datum noch Ort, aber dem Anschein nach wurde er viel später geschrieben als seine Fundstelle im Tagebuch es vermuten lassen würde.
Lieber Dan
Ich weiss, dass du davon nichts hören willst, aber diese Apokalypse ist das Beste, was mir in den letzten 10 Jahren widerfahren ist. Natürlich war die ganze Sache schrecklich und tragisch, schliesslich sind viele (fast alle?) Leute gestorben und die Nachkommen der Überlebenden sind entweder völlig durchgeknallt aufgewachsen oder haben selbst nicht lange überlebt... man darf gar nicht so sehr darüber nachdenken, das frisst einen sonst auf. Aber was ich meine ist, dass diese Welt doch gar nicht so übel ist, wie sie aussieht. Bei der ganzen Strahlung, den merkwürdigen Kreaturen und dem trostlosen Ödland ist das zugegeben keine grosse Kunst. Aber ich habe neue Freunde gefunden, in Sanctuary, bei der Farm und sogar in Diamond City - Freunde, die sich nicht zu schade sind, auch mal um Hilfe zu bitten und die einen auch wirklich im Gedächtnis behalten.
Sicher vermisse ich auch das eine oder andere von früher, wie etwa die Autos, Freizeitparks, sogar den Fernseher und die Feuerwehr - letztens hatte es bei der Werkbank gebrannt und wir mussten alle völlig hektisch Wasser pumpen und uns Eimerweise fast die Haut verbrennen beim Löschen - aber hey! Was habe ich denn im Vergleich hierzu die letzten Jahre getan? Zuhause, bei einem Mann, der mich nicht liebte, mit einem Kind, dass keiner wollte, in einem Haus, das ich nicht mochte, bei Nachbarn, die nur zum Schein lächelten, in einer Gesellschaft, die keine negativen Gefühlsregungen duldete. Hier ist das alles anders. Du lebst nicht mit jemandem zusammen, wenn es nicht stichhaltig funktioniert. Du hast einfach keine Kraft, um zu streiten, denn es gibt Wichtigeres zu tun. Alle müssen an einem Strang ziehen und du geniesst jeden Augenblick, denn es könnte wirklich dein Letzter sein. Du kennst die Leute um dich herum genau, weisst wie sie ticken, akzeptierst ihre Macken, sagst ihnen deine Meinung... Vor allem aber weisst du jeden noch so kleinen Erfolg zu schätzen. Wie selbstverständlich war damals frisches Essen aus dem Kühlschrank? Heute bin ich froh, wenn nicht alle Tatos beim nächsten Sturm eingehen und es zum Abendessen eine Packung furztrockenen Cram gibt.Viele So gut wie jeder würde für einen Wasserhahn töten, der ihm jederzeit sauberes, klares Wasser bereitstellt.
Was ich sagen will ist, dass der Krieg auch den Hochmut der Menschheit vernichtet hat. Zwar gibt es auch hier vereinzelte Individuen, die sich für etwas Besseres halten, aber im Grossen und Ganzen sind die Leute demütig und dankbar für jede Hilfe. Man ist hier so, wie man eben ist, und wenn man so lange wie ich die Maske der glücklichen Hausfrau gespielt hat, fühlt sich das an wie ein Befreiungsschlag. Das hier ist keine schöne Welt, aber es ist mein neues Zuhause. Hier fühle ich mich wohl.
Deine Vanessa
Ich weiss, dass du davon nichts hören willst, aber diese Apokalypse ist das Beste, was mir in den letzten 10 Jahren widerfahren ist. Natürlich war die ganze Sache schrecklich und tragisch, schliesslich sind viele (fast alle?) Leute gestorben und die Nachkommen der Überlebenden sind entweder völlig durchgeknallt aufgewachsen oder haben selbst nicht lange überlebt... man darf gar nicht so sehr darüber nachdenken, das frisst einen sonst auf. Aber was ich meine ist, dass diese Welt doch gar nicht so übel ist, wie sie aussieht. Bei der ganzen Strahlung, den merkwürdigen Kreaturen und dem trostlosen Ödland ist das zugegeben keine grosse Kunst. Aber ich habe neue Freunde gefunden, in Sanctuary, bei der Farm und sogar in Diamond City - Freunde, die sich nicht zu schade sind, auch mal um Hilfe zu bitten und die einen auch wirklich im Gedächtnis behalten.
Sicher vermisse ich auch das eine oder andere von früher, wie etwa die Autos, Freizeitparks, sogar den Fernseher und die Feuerwehr - letztens hatte es bei der Werkbank gebrannt und wir mussten alle völlig hektisch Wasser pumpen und uns Eimerweise fast die Haut verbrennen beim Löschen - aber hey! Was habe ich denn im Vergleich hierzu die letzten Jahre getan? Zuhause, bei einem Mann, der mich nicht liebte, mit einem Kind, dass keiner wollte, in einem Haus, das ich nicht mochte, bei Nachbarn, die nur zum Schein lächelten, in einer Gesellschaft, die keine negativen Gefühlsregungen duldete. Hier ist das alles anders. Du lebst nicht mit jemandem zusammen, wenn es nicht stichhaltig funktioniert. Du hast einfach keine Kraft, um zu streiten, denn es gibt Wichtigeres zu tun. Alle müssen an einem Strang ziehen und du geniesst jeden Augenblick, denn es könnte wirklich dein Letzter sein. Du kennst die Leute um dich herum genau, weisst wie sie ticken, akzeptierst ihre Macken, sagst ihnen deine Meinung... Vor allem aber weisst du jeden noch so kleinen Erfolg zu schätzen. Wie selbstverständlich war damals frisches Essen aus dem Kühlschrank? Heute bin ich froh, wenn nicht alle Tatos beim nächsten Sturm eingehen und es zum Abendessen eine Packung furztrockenen Cram gibt.
Was ich sagen will ist, dass der Krieg auch den Hochmut der Menschheit vernichtet hat. Zwar gibt es auch hier vereinzelte Individuen, die sich für etwas Besseres halten, aber im Grossen und Ganzen sind die Leute demütig und dankbar für jede Hilfe. Man ist hier so, wie man eben ist, und wenn man so lange wie ich die Maske der glücklichen Hausfrau gespielt hat, fühlt sich das an wie ein Befreiungsschlag. Das hier ist keine schöne Welt, aber es ist mein neues Zuhause. Hier fühle ich mich wohl.
Deine Vanessa
Kommentar schreiben