Filmreife Hacker
29. Juli 2010 von Yhoko
Hollywood... heisses Pflaster, äh Thema. In der Welt der Drehbuchautoren wird jeder Countdown und jede Fehlermeldung mündlich vorgetragen, jeder Computer ist potenziell gefährlich und/oder kann zur KI mutieren, die Position jedes Rechners kann via Trace-Programm exakt festgestellt werden und das Herausreissen von Hardware führt nicht zum sofortigen Absturz sondern zu beeindruckenden Funkenregen. Computer und Internet sind in Hollywood genauso zu Fantasiewesen mutiert wie Drachen und Elfen; was manchmal ganz nett anzusehen, oftmals für die Geschichte schlichtweg notwendig aber manchmal auch einfach nur lächerlich ist.
Fangen wir bei der ersten Disziplin an: In fremde Computer eindringen. Also, ich will wirklich nicht behaupten, dass Windows (oder jedes beliebige Betriebssystem) wasserdicht sei, aber ganz so einfach wie in den Filmen geht’s nun auch wieder nicht. Zumindest nicht ohne Bundestrojaner, aber diese Horrogeschichte verdient ohnehin ihren eigenen Streifen. Jedenfalls kann man nicht ohne weiteres auf irgendeinen Computer verbinden und schon gar nicht, wenn dieser sich in einer Firma hinter einer Firewall befindet.
Steht die Verbindung dennoch, kommen wir auch schon zur zweiten und bekanntesten Disziplin der Filmhacker: Passwort knacken. Ganz so absurd ist das an sich nicht; angenommen der Zielrechner wäre mit einer Fernwartungssoftware ausgestattet (was gerade in Firmen sehr häufig der Fall ist) und man könnte tatsächlich auf den Rechner verbinden, dann käme in dem Moment tatsächlich eine Passwortabfrage. Völlig abwegig ist jedoch ein etwa 8-stelliges Ziffernblatt mit wirbelnden Buchstaben, die sich einer nach dem anderen zu einem Passwort auflösen. Gegen Schluss dauert das freilich immer länger, denn die letzten Stellen sind schwieriger zu knacken, genau.
Ist der Computer endlich gehackt, können verschiedene Dinge passieren. In älteren Filmen werden gerne tonnenweise Daten auf eine einzelne Diskette kopiert, wobei jeder Datentransfer mehrere Minuten dauert, oder es werden stapelweise Blätter ausgedruckt, was wiederum in wenigen Sekunden erledigt ist. Wahlweise wird auch ein Virus installiert, der das System (und damit auch die Bildschirmanzeige) nach und nach zerpflückt, bis nichts mehr da (und der Bildschirm leer) ist. Handelt es sich um eine böse KI hat diese freilich noch genügend Zeit, sich auf ein anderes System zu kopieren, ausser es ist keine Fortsetzung des Films geplant, denn in diesem Fall explodiert die ganze Anlage nachdem die Comuter wiederum in Funkenregen aufgegangen sind.
Wer will sich in Anbetracht solcher Gefahren noch über E-Mail SPAM beschweren? Aber halt, dieses Problem haben sie in den Filmen wirklich gut im Griff. Und manchmal wünsche ich mir wirklich ein Betriebssystem, dass einem jeweils beim ersten Klick genau das zeigt, was man will, und zwar ohne Ladezeit (wobei besonders früher jedes Bild (und manchmal auch Texte) pixelweise und/oder mit aufwändigen Spezialeffekten aufgebaut wurde. Schliesslich müssen schnelle Computer ihre Fähigkeiten eindrucksvoll zur Schau stellen, während sie etwa ein Bild laden. Dafür kann man dann auch 100-fach hineinzoomen, selbst wenn es von einer billigen Webcam stammt -- zur Not, indem man einen besonderen Algorithmus darüberlaufen lässt, der die fehlenden Pixel einfach berechnet. Wozu braucht man da überhaupt noch hochaufgelöste Digitalkameras?
Unterm Strich muss ich aber Danke sagen, denn diese tollen Effekte sind es, die den Leuten im Kopf hängen bleiben und ihnen somit eine völlig neue Ebene der Fantasie eröffnen. In dieser Ebene ist jeder Programmierer auch ein Hacker, der den ganzen Tag in 3D durchs Internet fliegt und kleine grüne Datenwürfel sammelt.
Ich glaub', ich geh' lieber offline.
Fangen wir bei der ersten Disziplin an: In fremde Computer eindringen. Also, ich will wirklich nicht behaupten, dass Windows (oder jedes beliebige Betriebssystem) wasserdicht sei, aber ganz so einfach wie in den Filmen geht’s nun auch wieder nicht. Zumindest nicht ohne Bundestrojaner, aber diese Horrogeschichte verdient ohnehin ihren eigenen Streifen. Jedenfalls kann man nicht ohne weiteres auf irgendeinen Computer verbinden und schon gar nicht, wenn dieser sich in einer Firma hinter einer Firewall befindet.
Steht die Verbindung dennoch, kommen wir auch schon zur zweiten und bekanntesten Disziplin der Filmhacker: Passwort knacken. Ganz so absurd ist das an sich nicht; angenommen der Zielrechner wäre mit einer Fernwartungssoftware ausgestattet (was gerade in Firmen sehr häufig der Fall ist) und man könnte tatsächlich auf den Rechner verbinden, dann käme in dem Moment tatsächlich eine Passwortabfrage. Völlig abwegig ist jedoch ein etwa 8-stelliges Ziffernblatt mit wirbelnden Buchstaben, die sich einer nach dem anderen zu einem Passwort auflösen. Gegen Schluss dauert das freilich immer länger, denn die letzten Stellen sind schwieriger zu knacken, genau.
Ist der Computer endlich gehackt, können verschiedene Dinge passieren. In älteren Filmen werden gerne tonnenweise Daten auf eine einzelne Diskette kopiert, wobei jeder Datentransfer mehrere Minuten dauert, oder es werden stapelweise Blätter ausgedruckt, was wiederum in wenigen Sekunden erledigt ist. Wahlweise wird auch ein Virus installiert, der das System (und damit auch die Bildschirmanzeige) nach und nach zerpflückt, bis nichts mehr da (und der Bildschirm leer) ist. Handelt es sich um eine böse KI hat diese freilich noch genügend Zeit, sich auf ein anderes System zu kopieren, ausser es ist keine Fortsetzung des Films geplant, denn in diesem Fall explodiert die ganze Anlage nachdem die Comuter wiederum in Funkenregen aufgegangen sind.
Wer will sich in Anbetracht solcher Gefahren noch über E-Mail SPAM beschweren? Aber halt, dieses Problem haben sie in den Filmen wirklich gut im Griff. Und manchmal wünsche ich mir wirklich ein Betriebssystem, dass einem jeweils beim ersten Klick genau das zeigt, was man will, und zwar ohne Ladezeit (wobei besonders früher jedes Bild (und manchmal auch Texte) pixelweise und/oder mit aufwändigen Spezialeffekten aufgebaut wurde. Schliesslich müssen schnelle Computer ihre Fähigkeiten eindrucksvoll zur Schau stellen, während sie etwa ein Bild laden. Dafür kann man dann auch 100-fach hineinzoomen, selbst wenn es von einer billigen Webcam stammt -- zur Not, indem man einen besonderen Algorithmus darüberlaufen lässt, der die fehlenden Pixel einfach berechnet. Wozu braucht man da überhaupt noch hochaufgelöste Digitalkameras?
Unterm Strich muss ich aber Danke sagen, denn diese tollen Effekte sind es, die den Leuten im Kopf hängen bleiben und ihnen somit eine völlig neue Ebene der Fantasie eröffnen. In dieser Ebene ist jeder Programmierer auch ein Hacker, der den ganzen Tag in 3D durchs Internet fliegt und kleine grüne Datenwürfel sammelt.
Ich glaub', ich geh' lieber offline.
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