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Kimeer!

23. Oktober 2007 von elgiloy
Nikol Petresko, Ban von Semea, wandte dem brennenden Jagdhaus den Rücken zu und ging mit festen Schritten den Zugangsweg hinunter, wobei er sein Schwert in die Scheide zurücksteckte. Das würde er heute Nacht nicht mehr brauchen. Der Renegat und seine Wachen lagen tot in dem lodernden Gebäude, und die Flammen und herabstürzende Balken würden bald die Spuren des nächtlichen Überfalls und Kampfes auslöschen.

„Sie ist dort hinauf, Banu.“ meldete der bärtige Sergent, der ihn mit seinen Soldaten hinter der ersten Biegung des Weges erwartete. Petresko blickte in die ihm gewiesene Richtung. Im Licht der blakenden Fackeln war nur der Fuß des Berghangs zu erkennen. Das Gebirge hier bestand aus Kalkstein. Die Oberfläche war bröcklig und uneben, am Ende des Abhangs hatte sich Geröll auf dem Weg angesammelt. Den Bewuchs bildeten vorwiegend Dornensträucher, die sich nah am Boden verzweigten und die Lücken zwischen den kleinen verkrüppelten Birken ausfüllten. Der Ban konnte an zwei Stellen Durchlässe erkennen, wo der Beginn eines Pfades sein mochte. Aber er wusste, dass diese vermeintlichen Pfade sich wahrscheinlich nach wenigen Metern im Gestrüpp verlieren würden.

Etwas weiter oben zeigte der Lichtfleck einer Fackel an, wo sich zwei Bewaffnete einen Weg durch das Gestrüpp zu bahnen versuchten. Ihre Flüche waren deutlich zu hören, sie kamen offensichtlich nur langsam voran. Der Rest des Berghangs lag in tiefer Finsternis, die auch der Brand des Jagdhauses, von einer Schulter des Berges Petreskos Blick entzogen, nicht zu erhellen vermochte.

„Ruf deine Leute zurück,“ befahl Petresko, „So bekommen wir das Weib nie.“

„Ai, Banu. Soll ich die Hunde kommen lassen? Die werden sie stellen.“

Der Ban winkte ab. An dem Weib lag ihm zwar nichts. Sie war ohnehin nur eine Mesalliance, eine Frau aus dem Volk. Warum sich der Verräter ausgerechnet diese Bäuerin zur Frau nehmen musste, hatte er nie verstanden. Nein, sie bedeutete nichts. Aber sie hatte sicherlich das Kind bei sich. Und wenn der Vater auch ein Verräter und die Mutter ein Bauerntrampel war, das Kind war der Erbe des Floresker-Geschlechts, der rechtmäßige Ela-Ban von Bungal. Unter Petreskos Kontrolle und mit den richtigen Erziehern würde es sich als Aktivposten im Machtkampf der Adelsgeschlechter erweisen. Petresko hatte schon einige vielversprechende Heiratskandidatinnen für den Jungen im Auge. Er brauchte den Säugling lebend, aber die Hunde würden ihn womöglich zerfleischen.

„Nein.“ befahl er. „Holt Pitur her. Der wird sie für uns herunter holen.“

„Pitur?“ Der Sergent zögerte kurz, beeilte sich jedoch nach einem Blick auf das Gesichts seines Kommandeurs, ein „Ai, Banu, sofort.“ hinzuzufügen.

Der Mann, mit dem zwei Soldaten kurz darauf zurückkehrten, war etwa 30 Jahre alt. Er war stämmig, fast schon dick, sein Gang war schwerfällig. Ein verlegenes Grinsen lag auf seinem breiten bartlosen Gesicht mit den weit auseinander stehenden Augen und der flachen Nase. Die Soldaten bemühten sich, Abstand von ihm zu halten, denn von seinem braunen Kittel ging ein scharfer Geruch nach nasser Wolle und Schafskot aus.

„Pitur, komm her.“ Petresko zeigte den Berghang hinauf. „Dort oben sind zwei, die sich verirrt haben. Sie sind verwirrt und haben Angst. Sie müssen zur Herde zurück, verstehst du?“

Pitur nickte und grunzte etwas zur Antwort. Dann schloss er die Augen. Das alberne Grinsen auf seinem Gesicht erlosch.

Nein, der Ban hatte sich geirrt. Unter all den Wesen, die Pitur dort oben auf dem Berg spürte, ging nur von einem das Gefühl von Angst und Verwirrung aus. Und ein Wolliges war das nicht. Zwar ein Muttertier, das wohl. Aber doch ein Zweibein, ein Mensch, so wie Pitur selbst einer war. So viel Spitziges und Stachliges überdeckte das innere Wesen nur bei den Menschen. Sie waren nicht wie die Wolligen, deren Wesen man nahm und liebkoste und beruhigte, so dass man sie leiten konnte und zurück zur Herde bringen. Und zurück zu Pitur, ganz nahe zu ihm, so dass er es warm hatte zwischen ihren wolligen Leibern und sich an ihrer Milch sättigen konnte.

Der Schäfer hatte sich immer gefreut, wenn er eins zur Herde zurückgebracht hatte, und er hatte Pitur im Stall schlafen lassen, ihm die Milch gegönnt, und ihm Brot und Fleisch und dann und wann einen neuen Kittel gegeben. Und wenn es Zeit war, die Wolligen zu scheren, hielt Pitur mit seinem Willen sie stiller, als der Schäfer es mit den Händen gekonnt hätte.

Dann war eines Tages der Ban gekommen und hatte Pitur mitgenommen. Von dem Tag an hatte Pitur Menschenwesen beruhigen müssen. Und er hatte gelernt, sie still zu halten, wenn die anderen ihnen Fragen stellten und ihnen Schmerzen zufügten. Und Pitur lernte seine Arbeit gut! Ruhig still hielten seine Schützlinge und erlitten ergeben, was auch der Ban und seine Leute mit ihnen taten, und antworteten auf die Fragen. Und zur Belohnung durfte Pitur dann zurück in den Schafstall des Bans, und der hatte die dickfelligsten, weichsten Schafe, die Pitur je gekannt hatte.

Jetzt besann er sich auf das ängstliche Menschenwesen dort oben an Berghang und ertastete im Geist seine Gestalt. Vorsichtig nahm er Fühlung auf, ließ die spitzigen Formen beiseite und drang zum Inneren des Wesens vor.


Viola stieg langsam, aber stetig den Hang hinauf. Zu ihrer Linken spürte sie die Öffnung der ersten von mehreren Höhlen, die sich entlang des Pfades zur Passhöhe hinauf befanden. Als sie den Pfad eingeschlagen hatte, war es zunächst ihr Plan gewesen, in einer davon Unterschlupf zu suchen. Aber wenn die Soldaten die Höhle fanden, würde sie darin gefangen sein. Und obwohl die Verfolger die Wege nicht kannten wie sie, die hier aufgewachsen war, und obwohl sie sich die Sicht mit ihren dummen Fackeln verdarben, so dass sie nichts erkennen konnten außer ihrer engsten Umgebung, waren sie doch zu dicht hinter ihr, um das zu riskieren. So ließ sie den Fleck tieferer Schwärze, der der Höhleneingang war, zur Seite liegen und folgte weiter dem im Sternenlicht eben erkennbaren Pfad.

Ihr Ärmel verfing sich in einer Dornenranke. Mit einem Ruck zerrte sie ihn frei und spürte, wie der leichte Stoff zerriss. Diese unmögliche Mode der weiten Ärmel! Doch Marek hatte darauf bestanden, dass sie sie trug. „Du gefällst mir so gut darin, Violu! Und bedenke, wie viel Gold ich dafür habe springen lassen!“, und er hatte sie mit schief gelegtem Kopf und seinen lachenden Augen so lange bettelnd angeschaut, bis sie seinem jugendlichen Lächeln nicht länger hatte widerstehen können und ihm um den Hals gefallen war.

Mit demselben unbekümmerten Lächeln auf dem Gesicht hatte er auch heute zu seinem Degen gegriffen, als der Lärm an der Eingangstür begonnen hatte. „Ich fürchte, wir bekommen Besuch, mi dolcu. Ich bin gleich wieder bei dir.“ Aber nie wieder würde er zu ihr zurückkommen.

Resolut verbot sich Viola zu weinen. Die Tränen verschleierten ihre Augen und ließen die ohnehin kaum sichtbaren Landmarken verschwimmen. So konnte sie nicht weiter steigen. Ohnehin war es wohl besser, zunächst zu verschnaufen und zur Ruhe zu kommen. Sie blieb stehen, wischte die letzten Tränen mit den Zeigefingern aus den Augenwinkeln und versuchte sich zu sammeln.

Ihr wurde bewußt, dass ihre Brüste spannten und schmerzten. Längst wäre es Zeit gewesen, Florinel seine nächste Mahlzeit zu geben. Bei dem Gedanken an ihren Sohn quollen die eben unterdrückten Tränen erneut und heftiger noch als eben wieder hervor. Bei ihrem rasch entschlossenen Sprung aus dem Fenster hatte sie nicht daran denken können, ihn mitzunehmen. Er musste wie Marek, wie die beiden Leibwachen, wie die Jäger und Jagdgehilfen, und wie seine Kinderfrau den Attentätern zum Opfer gefallen sein.

Eine Minute stand sie schluchzend mit bebenden Schultern in der Finsternis. Dann gelang es ihr erneut, sich zu fassen. Dieser kalte windige Berghang mitten in der Nacht war kein Ort, wo man sich seiner Trauer überlassen konnte.

Sie setzte sich wieder in Bewegung. Sie brauchte einen Unterschlupf, einen warmen Ort, einen Rastplatz. Da würde sie die schmerzenden Brüste abbinden, so würden die albernen weiten Ärmel doch wenigstens zu etwas nütze sein. Und sobald wie möglich würde sie eine Kräuterfrau finden müssen, die wüsste, wie man den Fluss der Milch zum Stehen bringen konnte. Auch zu essen und trinken würde sie brauchen. Das würde sich alles finden, wenn sie erst wieder unter Menschen käme.

Hier kam sie gerade an einer Höhle vorbei. Vielleicht war das ein geeigneter Ort zur Rast? Sie ertastete die raue Kante der Öffnung. Jetzt musste sie sich links an die Wand drücken, um dem großen Dornbusch auszuweichen, der, wie sie wusste, mitten im Eingang der Höhle wuchs.

Sie erstarrte mitten in der Bewegung. Das war doch die erste Höhle, dieselbe, an der sie vorhin schon vorbeigekommen war! War sie denn wieder hinabgestiegen, ohne es zu wollen? Das war ja die falsche Richtung, sie musste hinauf zur Passhöhe. Nein, nicht dort hinauf. Dort war es kalt und einsam, sie brauchte Menschen, Menschen unten im Tal.

Waren das ihre Gedanken? Sie stieß sich von der Felswand ab und machte einen Schritt den Berg hinauf. Und wieder fühlte sie den Impuls umzukehren und den Hang hinab zu steigen. Sie sehnte sich danach, diese sinnlose Flucht aufzugeben.

Wieder tat sie einen Schritt, und erneut überflutete sie die Sehnsucht nach Wärme und menschlicher Nähe.

Und diesmal spürte sie das Fremde in ihren Gedanken, etwas, was von außen in ihre Gefühle eindrang, merkte den Griff, den dieser Einfluss auf ihr Denken ausübte. Voller Entsetzen versuchte sie sich dem Griff zu entwinden, zu sich selbst zurück zu finden, sich ihrer Ziele und Pläne zu entsinnen. Und spürte zugleich, wie das Fremde fester zupackte, ihr die Kontrolle immer mehr entrang. Einen bebenden Schritt den Hang hinab tat sie, obwohl sie sich mit allen Kräften dagegen sträubte. Der nächste Schritt wurde ihr abgezwungen, dann noch einer.

Da entriss sie mit letzter Kraft dem Fremden ihr Bewusstsein in die einzige Richtung, die ihr noch offen stand, und fiel ohnmächtig vor dem Eingang der Höhle zu Boden.


Pitur schwitzte. Das Wesen dort oben hatte seine Berührung bemerkt. Das war schlecht, er hatte immer nur halb so viel Mühe mit seinen Schützlingen, wenn es ihm gelang, so zart zu lenken und zu leiten, dass sie wie aus eigenem Antrieb dorthin kamen, wo sie hin mussten.

Jetzt begann sie sich seinem Griff zu widersetzen, Er biss die Zähne zusammen. Da half nichts, er musste jetzt hart zupacken und das verirrte Wesen mit Gewalt herunter holen. Er wusste, dass ihm das gelingen konnte. Zweimal bäumte sich ihr Wille auf, zweimal musste er noch härter zugreifen, aber dann zwang er sie in die richtige Richtung. Ai, komm, komm herunter, dachte er. Ich führe dich zurück zur Herde.

Plötzlich griff er ins Leere.

Der Impuls war so heftig, dass er körperlich stolperte und fast hintenüber gefallen wäre. Wild mit den Armen rudernd gelang es ihm, auf den Beinen zu bleiben. Gleichzeitig tappte sein Wille nach dem Geist der Menschenfrau. Wo war sie? Ah, dort, nicht weit von der Stelle, wo er sie verloren hatte, fand er das Muttertier wieder und fasste jetzt noch härter zu. Sie sollte sich nicht noch einmal entziehen.

Voller Verblüffung fühlte er, wie sein Griff beiläufig abgeschüttelt wurde.

Wieder versuchte er Zugang zu finden, wieder wurde er beiseite gestoßen. Aber es war kein Zweifel, das Wesen kam jetzt herunter zu ihm. Es kam geradewegs auf ihn zu. Er musste nicht mehr zufassen. Nein, er musste nicht einmal mit leichter Berührung die Richtung korrigieren. Sicher und unbeirrt hielt es den richtigem Weg ein.

Und was war das für ein Wesen! Das war ja gar kein Menschenwesen, ein solches hatte er noch nie gespürt. Es war stark, es war mächtig, er fühlte die Hitze seines Willens. Und es kam zu ihm, zu Pitur. Und bei ihm sollte es bleiben, das war besser als jedes wollige Schaf. Immer würde er es warm haben, immer geschützt und geborgen sein.

Weit breitete Pitur seine Arme aus, und ein seliges Lächeln überzog sein Gesicht.


Der Ban von Semea hatte bis auf einen Soldaten, der ihm die im Wind heftig flackernde Fackel hielt, seine Streitmacht zum Sammelpunkt zurückgeschickt. Er wusste genau, dass Piturs Fähigkeiten seine beste Chance waren, den jungen Erben in die Hände zu bekommen. Es ist nur ein Glück, dass der Mann schwachsinnig ist, dachte er nicht zum ersten Mal. Er würde sonst eine so gefährliche Macht haben, dass man ihn aus dem Wege räumen müsste. Und er beglückwünschte sich erneut dazu, dass er damals das Potential dieses Idioten, der im Schafstall schlief, sofort richtig erkannt hatte. Pitur würde ihm den Jungen hier herunter holen, dessen war er sicher.

Der Telepath stand mit geschlossenen Augen neben ihm. Sein sonst so blödsinniges Gesicht wirkte gesammelt, wie immer, wenn er seine Kräfte wirken ließ. Schweiß stand auf der gerunzelten Stirn.

Plötzlich schlug es den Mann nach hinten. Er riss die Arme hoch und stolperte rückwärts, erlangte sein Gleichgewicht dann eben wieder, bevor der erschreckte Fackelträger nach ihm greifen konnte. Auch Petresko hatte sich umgewandt und die Arme nach dem wankenden Pitur ausgestreckt, um seinen Sturz zu verhindern. Mit Befriedigung stellte er aber fest, dass dieser immer noch konzentriert war und seine Aufgabe nicht vergessen hatte, wie die tiefen Furchen auf seiner Stirn bezeugten.

In diesem Moment erschütterte hinter dem Ban, oben am Berghang, ein mächtiges Brüllen die Luft.

„Banu!“ schrie der Fackelträger und machte Anstalten davonzulaufen. Mit einem scharfen Befehl stoppte ihn Petresko, bevor er sich dem Gebrüll zuwandte. Dort oben hörte man jetzt Äste brechen, Birkenstämme bersten, und das Poltern von hunderten losen Steinen, die in kleinen Gerölllawinwen den Abhang herunter rollten. Wieder erklang das Brüllen, und was auch immer da brüllte, es kam den Berg herunter.

„Her mit deiner Fackel, Mann, und dann lauf und hol die anderen!“ stieß Nikol Petresko hervor, zog gleichzeitig mit einer fließenden Bewegung, die langjährige Übung zeigte, sein Schwert, und nahm eine Verteidigungshaltung an. Mit der Linken entriss er dem Soldaten die Fackel. Dieser stolperte in die Dunkelheit davon, lauthals „Alarm, Alarm!“ grölend.

Petresko erwog, ob er ebenfalls sich einige Meter den Weg entlang zurückziehen sollte. Aber dann hätte er Pitur allein dort stehen lassen müssen. Und der Telepath war einfach zu wertvoll. Ein rascher Blick über die Schulter zeigte ihm, dass der Schwachsinnige mit strahlendem Gesicht und wie zur Umarmung ausgebreiteten Armen da stand. Er schien den Lärm oben am Hang gar nicht wahrzunehmen. Petresko fasste das Schwert fester. Er würde hier erwarten müssen, was da kam. Seine Füße suchten wie von selbst festen Stand auf dem Kies des Weges, seine Muskeln spannten sich und fanden das Gleichgewicht zwischen Spannung und Balance. Für einen Moment erfüllte ihn Befriedigung über sein Können als Fechter.

Dann landete inmitten einer Menge Geröll, das in alle Richtungen sprang und den Ban, so fest er auch stand, fast von den Beinen riss, ein schwerer Körper wenige Meter vor den beiden Männern. Das Tier lag einen Augenblick still, wo es gefallen war. Dann erhob es sich auf seine beiden krallenbewehrten geschuppen Beine. Petresko beobachtete, vor Überraschung einen Moment wie gelähmt, wie es ein Paar gewaltige Flügel entfaltete, er sah, wie es das Maul in seinem an einen Löwen erinnernden Kopf weit aufriss, und er hörte, wie sich dem mit nagelspitzen Zähnen bewehrten Schlund erneut ein markerschütterndes Brüllen entrang.

Kimeer also, dachte der Jäger in ihm. Und ein Weibchen, die Mähne ist kurz. Vermutlich hat sie ein Junges, sonst wäre sie kaum so angriffslustig. Der Fechter in ihm hielt Ausschau nach den verwundbaren Stellen des Tieres.

Die Kimeer schlug einmal mit den Flügeln und sprang. Petresko wich seitwärts aus und stach mit dem Schwert nach dem schutzlosen Bauch des Tiers. Er spürte die Waffe tief durch die Haut dringen, dann schleuderte ihn die Masse der Angreiferin auf die Knie und das Heft wurde ihm aus der Hand gerissen. Die Fackel flog davon. Das Bild, das ihr letztes Aufflackern ihm zeigte, brannte sich in seine Netzhaut ein: die Kimeer mitten im Sprung, im Begriff, die Krallen beider Füße in den Brustkorb des Mannes zu bohren, der immer noch lächelnd und mit einer Geste des Willkommens dort stand, des Mannes, der gewagt hatte, in ihren Willen einzugreifen.

Dann traf den Ban ein Schlag ihres Flügels an den Kopf und brach ihm das Genick.


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